Suche nach identität oder ausdruck von zeitlichkeit? Annäherung an das Werk der Berliner Autoren Aras Ören
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Der Forschungsbereich dieser Arbeit ist eine Analyse und Annäherung an das literarische Werk des Berliner Autoren Aras Ören. Der gebürtige türkische Schriftsteller,der seit Ende der 60er Jahre in der deutschen Hauptstadt lebt, gilt als ein Vorreiter der sogenannten Gastarbeiterliteratur. Wie viele seiner Kollegen präsentiert Ören die Problematik der ausländischen Einwanderer hinsichtlich einer Assimilation bzw. Intergration in die multikulturelle, gesellschaftliche Landschaft Deutschlands. Die Frage nach der Identität sowie ihr Verhältnis zur Zeit steht dabei im Zentrum Örens Werk. Anhand einer Analyse ausgewählter, repräsentativer literarischer Arbeiten des Autors soll gezeigt werden, dass Identität und Zeitlichkeit in einem wechselseitigen Verhältnis stehen. Sie sind zugleich Ursache wie auch Wirkung. Einerseits resultiert Identität aus Zeitlichkeit; andererseits bedingt Identität Zeitlichkeit und umgekehrt. Insbesondere spielen zwei verschiedene Zeitlichkeitsebenen eine wichtige Rolle bei der Persönlichkeitsentwicklung: Die äussere, objektive Zeitlichkeit, welche die historische Zeit darstellt, und die innere, subjektive Zeitlichkeit, welche die persönlich erlebte Zeit repräsentiert. Beide Ebenen tragen entscheidend zu der Entwicklung einer spezifischen Identität bei. In Örens Werk wird dies am Thema der Multikulturalität sichtbar. Der Autor zeigt anhand dieser beiden Zeitlichkeiten, wie sich Menschen unterschiedlicher ethnischer Herkunft in einem spezifischen, kulturellen Umfeld entwickeln. Dabei wird die Position der Immigranten innerhalb der Gesellschaft und die Reaktion der Einheimischen auf ihre neuen Mitbürger präsentiert. Örens Werk stellt ein Abbild der Gesellschaft dar. Es zeigt sowohl den deutschen, wie auch ausländischen Mitgliedern, worin die Probleme, wie Kommunikationsunfähigkeit, hinsichtlich eines Zusammenlebens verschiedener ethnischer Gruppen liegen können. Häufig resultieren solche Schwierigkeiten aus einer Kollision diverser Zeitlichkeiten, wie der deutschen und der türkischen. Ören thematisiert Zeitlichkeit daher nicht als Theorie, sondern als alltägliches Element des Zusammenlebens.